#5 IJsselmeer
Aktualisiert: 10. Aug. 2023
Zum ersten Mal selber Chartern und Skipper sein.
Nachdem der SKS erfolgreich bestanden worden war, war es an der Zeit selber in See zustechen. Zuvor waren die Törns immer von meinem guten Freunde Wilfried organisiert gewesen.

Jetzt ging es aber Los auf eigen Faust. Zusammen mit Tobias, Thomas und Timo. Alle haben gerade selber Ihren SKS gemacht. Da wir uns jedoch noch etwas unsicher waren haben wir noch kurzer Hand einen erfahrenen Seebären angeheuert. Der Conrad war gerade dabei selber für den SSS zu lernen. Absprache war das es nur im äußersten Notfall eingreift und uns eher nach jedem Manöver mitteilt was wir hätten besser machen können.
Gechartert haben wir die Orange Odyssee eine Hanse 345 von 45Grad Nord. Ausgangshafen war Lemmer. Eine fantastische Stadt direkt am IJsselmeer. Ganz besonders ist der Kanal an dem sich die Restaurants und Kneipen aneinanderreihen. Von dort ging es über das IJsselmeer nach Medemblik und am nächsten Tag weiter nach Hindeloopen. Dort machten wir das erste mal Bekanntschaft mit den berühmten IJsselmeerMücken. Diese Invasion entsteht bei Windstille. Auf dem Wasser kann man diesen Tieren nicht entkommen. Die Segel sind schwarz und Tiere setzten sich auf dem kompletten Schiff fest. Wir hatten somit nur die Möglichkeit den Motor und Autopiloten zu starten. Vorne am Bug im Fahrtwind war es einigermaßen auszuhalten. An Land sieht es aus als ob die Bäume brennen würden. Schwarze Rauchwolken um diese herum. Es waren jedoch die Mücken die dieses Bild erzeugen.
Der nächste Hafen war Enkhuizen mit seiner fantastischen Altstadt und dem berühmten Stadttor "Drommedaris" dieses ist ein historisches Tor, das Teil der Verteidigungsmauer der Stadt war. Es wurde im 16. Jahrhundert erbaut und diente dazu, die Stadt vor Feinden und Eindringlingen zu schützen. Die Kids des Ortes nutzen es als Sprungturm ins Wasser.

Wir segelten vom 14.05.17-21.5.17 insgesamt 121 Seemeilen
Von Enkhuizen machten wir einen Schlag nach Hoorn ins Markermeer. Hier haben wir das erste mal Schleusen geübt. Dieses war einfacher als gedacht. Also gut wir waren alleine in der Schleuse. Somit auch kein Problem :-)

Auf der Überfahrt von Hoorn nach Stavoren trafen wir dann auf einen Arche Noah-Nachbau. Betrieben wird die Arche derzeit vom Künstler und Puppenspieler Aad Peters, der sein Projekt als "erstes schwimmendes Bibelmuseum Europas" bezeichnet.

Beim letzten Schlag von Stavoren zurück nach Lemmer überkam uns dann der Übermut. Es war bisher ja auch alles ganz gut gelaufen. Daher kamen wir auf die Idee bei 35 km/h Windgeschwindigkeit ein wenig Mann über Bord Manöver zu üben. Also in Wirklichkeit haben wir unsern Kugelfender verloren. Wir haben bis heute nicht klären können wer den Knoten nicht richtig gemacht hat. Auf jedenfalls hieß es auf einmal: Ist das unser Fender der dort im Heckwasser schwimmt? Der Klassiker. Also Manöver: Feder über Bord. Leider hat bei der dabei nötigen Halse die Schiene unserer Selbstwendefock nicht gehalten. Mit einem lauten Knall ist uns der Block der Schiene um die Ohren geflogen. Mit etwas "Mc Giver" Ideen haben wir das Problem jedoch schnell mit ein paar Leinen gelöst. Was für ein Abschluss an eine spannende Woche.
Was bleibt uns noch zu beschreiben?
Das Ijsselmeer ist ein sehr beliebtes Segelrevier in den Niederlanden und bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit einer Vielzahl von Küstenstädten und Inseln.
Das Ijsselmeer ist der größte See in den Niederlanden und entstand nach dem Abschluss des Zuiderzees durch den Afsluitdijk im Jahr 1932. Das Gewässer ist rund 1100 km² groß und bietet aufgrund seiner Größe und der durchschnittlichen Tiefe von 4-5 Metern viel Platz zum Segeln.
Das Segeln auf dem Ijsselmeer bietet viele Möglichkeiten, wie zum Beispiel das Erkunden von historischen Küstenstädten wie Enkhuizen, Lemmer und Hoorn oder das Ansteuern von Inseln wie Texel, Vlieland und Terschelling.
Das Segeln auf dem Ijsselmeer kann aufgrund des flachen Wassers, des begrenzten Wellengangs und der gut markierten Fahrrinnen auch für weniger erfahrene Segler geeignet sein. Das Wetter kann jedoch auch schnell umschlagen, insbesondere bei Westwinden, was eine gute Vorbereitung erfordert.
Insgesamt bietet das Ijsselmeer als Segelrevier eine tolle Möglichkeit, um die Niederlande vom Wasser aus zu erleben und ein vielfältiges und interessantes Segelerlebnis zu genießen.
Hier noch ein paar Bilder:
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